Diversität – Erkenne die Vielfalt Deines Netzwerkes

5. Februar 2021  ·  Expertisen-News

Unter Diversität verstehen wir das Unterscheiden und Anerkennen von Gruppen- und individuellen Merkmalen.

Diversität ist aber noch so viel mehr.

Wenn ich über das Netzwerken spreche, denke ich direkt an ein Bild von Menschen, die eine Gemeinschaft bilden.

Gemeinschaften sind die Eckpfeiler unserer Gesellschaft, ihre Bestimmung hat sich in den letzten Jahrhunderten nicht grundlegend geändert –

Ein tragendes Netzwerk unterstützt uns in Situationen, in denen wir Rat oder Hilfe brauchen.

Apple veränderte die Welt der Kommunikation              

Die Vielfalt in der Vernetzung und das Überwinden von Grenzen durch neue Technologien sind erst durch  das Smartphone möglich geworden.

2007 lancierte Apple das erste IPhone und hat mit seiner Smart-Technologie unsere Kommunikation und dadurch auch die Art des Netzwerkens verändert. Wir vergessen oftmals, dass sich die Kommunikation in den letzten vierzehn Jahren in einer Schnelligkeit verändert hat, die einerseits viele Menschen überfordert, andererseits eine Verbindungsfähigkeit schaffte, die vorher nicht möglich war. Gleichzeitig hat durch die Vielfalt von Technologien, Portalen und einer neuen Bildsprache der Begriff Diversität eine ganz neue Bedeutung erhalten.

War unser Netzwerk vor dem Smartphone noch auf persönliche Kontakte begrenzt, bewegten wir uns plötzlich in einem Umfeld mit Profilen mit Fotos und Lebensläufen von Personen, die wir nicht persönlich kannten. Uns fremden Personen die Chance zu geben ein Teil unseres Netzes zu werden, ohne uns je persönlich getroffen zu haben, stellte uns alle vor eine grosse Herausforderung.

Diversität bedeutet in diesem Zusammenhang auch die gesellschaftliche Veränderung durch die Überwindung von sozialer Distanz. Vor noch nicht allzu langer Zeit waren die Netzwerke in Europa geprägt von gesellschaftlichen Schichten. Die virtuellen Netzwerke von heute verbinden alle Menschen, unabhängig von Alter, ethnischer Herkunft oder gesellschaftlichem Status. Egal welche Ausbildung oder welchen beruflichen Werdegang jemand vorweisen kann, egal in welchem sozialen Umfeld er oder sie lebt, in den virtuellen Netzwerken stehen die persönlichen Kontakte, gemeinsame Interessen und die regionale Vernetzung im Vordergrund.

In Bezug auf den Einsatz der virtuellen Netzwerke lässt sich oftmals beobachten, dass die Vielfalt der Angebote dazu verleitet, dass die Diversität der Netzwerke nicht wirklich aktiv genutzt wird. Immer wieder erlebe ich, wie sich Personen aus einem Netzwerk verabschieden, da ihnen ein anderes interessanter oder trendiger erscheint. Wer die virtuellen Netzwerke bewusst für sich analysiert, entscheidet nicht aufgrund eines Trends oder eines neuen Hypes, wo sie beziehungsweise er wertvolle Zeit investiert, sondern hinterfragt die eigenen Bedürfnisse und entscheidet sich für die Portale, die diese am besten abdecken.

Ein gutes Beispiel ist der aktuelle Hype um Clubhouse. Der unkomplizierte virtuelle Rahmen der moderierten Diskussionsrunden ist für mich der Inbegriff von Förderung der Diversität in den Netzwerken. Ich kann mich schnell und unkompliziert in einem neuen Umfeld integrieren, dessen Gemeinsamkeiten sich aus dem jeweiligen Diskussionsthema ergeben. Die so entstehenden neuen Kontakte können uns wie in jedem Netzwerk neue Türen öffnen. Clubhouse ist aber lediglich als eine Ergänzung der bestehenden Kommunikationsmöglichkeiten und Portale zu verstehen.

 

Unsere virtuelle Persönlichkeit in ihrer gesamten Vielfalt

Die Grundlage für die Vielfalt unserer virtuellen Vernetzung liegt nach wie vor in unserem persönlichen Profil, das wir anhand unseres beruflichen Lebenslaufs und unserer Lebenserfahrung erstellen. 2020 war bedingt durch Corona das Jahr, indem viele Personen, die bis dahin noch glaubten, ohne virtuelle Sichtbarkeit und Kommunikation auskommen zu können, begannen, sich virtuell zu vernetzen.

Die Umstellung auf Home Office und der inzwischen selbstverständlich gewordene Austausch über ZOOM hatten grossen Einfluss darauf, dass der virtuellen Kommunikation immer mehr Raum gegeben wurde. Durch die virtuelle Globalisierung ist Diversität zur Normalität geworden. Nicht nur Familien, Freunde und Firmen kommunizieren über Kontinente hinweg: Seit dem ersten Lockdown werden immer mehr Versammlungen und Tagungen virtuell abgehalten. In vielen Netzwerken werden sogar Kaffeepause, Lunch oder Dinner in einem virtuellen Raum abgehalten.

 

Online ist das neue Offline

Jede Veränderung bringt neue Herausforderungen mit sich. Der persönliche Kontakt ist geprägt von Gefühlen und Schwingungen und dem Tonfall der Stimme. In der virtuellen Welt mussten wir als erstes lernen, mit geschriebenen und emotionslosen Informationen in Form von Mails und allenfalls Bildern umzugehen. Durch Zoom und Microsoft Teams mussten wir nicht nur wieder lernen, unseren Gesprächspartnern in die Augen zu schauen, sondern auch uns in dieser virtuellen Welt über Sprachgrenzen und Kontinente hinweg live zu präsentieren. Meines Erachtens war dies eine unserer grössten Herausforderung der letzten Monate. Durch die vermeintliche Nähe die uns die Videocalls suggerieren, wird die Welt sprichwörtlich zum Dorf.

Diversität bedeutet nicht mehr nur Vielfalt, es bedeutet auch, diese Vielfalt als Reichtum unserer Gesellschaft anzunehmen. Die Akzeptanz der unterschiedlichen Ansichten, Sprachen, Lebensweisen und Kulturen ist ein erster Schritt, um unser Netzwerk mit all seiner Vielfalt EINFLUSSREICH zu nutzen.

 

Ein Artikel von Petra Rohner

 

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