Frau im femdat-Fokus

Annina Oehen

Compliance Officer bei der Aquila AG in Zürich

In der Rubrik “Frauen im Fokus”, stellen wir auch die Interviews vor, die Stephanie Oehen für den femdat Newsletter führt. Im Februar 2023 mit Annina Oehen.

  1. Wie organisierst du dein Leben – Arbeit, Familie und Freizeit?

Sind mein Mann und ich am arbeiten, wird unser Sohn in der Kita betreut. Die Grosse geht nun in den Kindergarten und wir haben das grosse Glück, dass unsere Nachbarin und Freundin unsere Tochter an den Randzeiten und freien Nachmittagen betreut. Als Backup bei Krankheiten etc. stehen die Grosseltern auch gerne zur Verfügung. Uns ist es zudem sehr wichtig, dass auch wir unsere sozialen Kontakte pflegen und etwas Freizeit geniessen können, so dass wir uns Abends und an den Wochenenden öfters mit den Kids abwechseln.

  1. Was darf auf keinen Fall fehlen in deinem persönlichen Alltag. Welches ist deine Top-Prio, auf die du nicht verzichtest?

Uns ist es sehr wichtig, dass wir uns neben dem Familienalltag auch Freiräume für unsere Freunde, uns als Paar und uns selbst schaffen. Unserer Erachtens ist dies absolut Essentiell als Ausgleich zum durchgetakteten strengen Alltag als berufstätige Eltern. Dies bedingt natürlich, dass man bereit ist, einen Teil der Freizeit jeweils ohne den Partner zu gestalten und dass man sich ein gutes Netz an lieben Menschen aufbaut, die etwas Zweisamkeit ermöglichen. So hüten die Grosseltern gerne öfter einmal die Kleinen und wir haben auch liebe Babysitter, die gerne den einen oder anderen Abend übernehmen.

  1. Wie wurde deine Absenz während dem Mutterschaftsurlaub organisiert?

Beim damaligen Arbeitgeber haben die lieben Kollegen jeweils mein Pensum mitabgedeckt.

  1. Würdest du diesbezüglich retrospektiv irgendetwas anders machen?

Bei unserer Tochter habe ich nur die 14 Wochen Mutterschaftsurlaub bezogen. Sie war also noch sehr klein als wir sie in die Kita gegeben haben und der Schritt ist uns sehr schwer gefallen. Bei unserem Sohn war ich dann 6 Monate zu Hause und habe mich dann auch wieder sehr aufs Büro gefreut.

  1. Was wünschst du dir von der Gesellschaft und der Arbeitswelt für die arbeitstätigen Frauen?

Dass wir endlich einmal an den Punkt kommen, wo sich die Erwartungshaltung an uns Frauen grundlegend ändert. Wir sollen Kinder bekommen, gute Mütter sein, bitte aber auch Karriere machen und nicht nur faul zu Hause sitzen. Aber dann natürlich auch ja nicht zu viel Karriere machen und dabei die Kinder vernachlässigen! Darüber hinaus sollen wir bitteschön auch darum bemüht sein, schlank und schön zu bleiben, denn schliesslich haben wir ja auch noch einen Mann, dem wir gefallen wollen… So können wir Frauen doch nur permanent verlieren und werden tagtäglich gezwungen, uns irgendwo zu rechtfertigen. Schlussendlich findet doch jede Frau den für sie optimalen Weg und diesen gilt es absolut zu respektieren. Wenn eine Frau sich dafür entscheidet 100% bei ihren Kindern zu bleiben ist das doch etwas Wunderbares! Genauso soll eine Frau nicht auf ihre beruflichen Ambitionen verzichten müssen und jede Familie soll für sich entscheiden können, wie Beruf und Kinder organisiert werden sollen. Abschliessend darf man aber auch nicht vergessen, dass viele Mütter gar nicht den Luxus haben, sich für das eine oder andere zu entscheiden. Hier bedarf es der absoluten Unterstützung der Gesellschaft.

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