Frau im femdat-Fokus

Christa Stoll

Rechtsanwältin, Partnerin bei alex gmbh und vierfach Mutter

In der Rubrik “Frauen im Fokus”, stellen wir auch die Interviews vor, die Stephanie Oehen für den femdat Newsletter führt. Im Oktober 2023 mit Christa Stoll

1. Wie organisierst du dein Leben – Arbeit, Familie und Freizeit?

Mein Leben ist organisiert wie ein grosses Puzzle, bei welchem viele liebe Menschen mitwirken: Mein grossartiger Ehemann, mein liebenswerter Vater, meine tolle Nanny und meine unkomplizierten Nachbarn. Konkret: Zwei Tage sind durch meine Nanny abgedeckt. An diesen Tagen arbeite ich den ganzen Tag entweder Remote von Zuhause aus oder aus dem Büro in Zürich. Die verbleibenden drei Tage erledige ich meine Arbeit jeweils dann, wenn die Kinder in der Schule sind. Mein Ehemann ist eine tatkräftige Unterstützung und übernimmt jeweils Randstunden, und mein Vater springt hie und da spontan ein, wenn Not an der Frau ist. Und die lieben Nachbarn sind auch immer zur Stelle, falls kurzfristige Überbrückungen notwendig sind. Insgesamt läuft es so überwiegend rund.

2. Was darf auf keinen Fall fehlen in deinem persönlichen Alltag. Welches ist deine Top-Prio, auf die du nicht verzichtest?

Zeit zu zweit, Sport und der Zürichsee dürfen auf keinen Fall fehlen. Beim Joggen kann ich so richtig den Kopf lüften, andere Gedanken haben und so kreative Ideen entwickeln. Das Grün im Wald tut einfach der Seele gut! Zudem gehe ich gerne an meine körperlichen Grenzen und stärke so auch meinen Kopf! Bei einem Dinner mit meinem Ehemann (wenn möglich sogar in Mailand) geniesse ich die Zweisamkeit und fühle mich wieder so richtig als Frau (anstatt als Mutter 🙂). Auch das tut unheimlich gut! Und nicht zuletzt spielt auch der Zürichsee bei mir eine grosse Rolle. Ich liebe das Wasser, die Weite, die verschiedenen Stimmungen – am liebsten auf dem Standup Paddle.

3. Wie wurde es beruflich bei dir gelöst, als du im Mutterschutz warst?

Meine Absenz wurde durch andere Mitarbeiter:innen, die im gleichen Rechtsgebiet (Arbeitsrecht) tätig sind, abgefedert, bei meinem letzten Mutterschaftsurlaub durch meine jetzige Geschäftspartnerin, Fabienne Ochsner. Ich wiederum habe ihr dann in der Folge den Rücken freigehalten, als sie im Mutterschaftsurlaub war – echtes Teamwork! Das zahlt sich nun auch bei unserer Partnerschaft bei team alex gmbh aus.

4. Würdest du diesbezüglich etwas anders machen?

Nein, für mich war dies tipptopp. Ich hatte aber auch das Glück, dass meine Helferlein alle sehr einsatzbereit waren und mir eine echte Mutterschaftszeit ermöglicht haben!

5. Was wünschst du dir von der Gesellschaft und der Arbeitswelt für die arbeitstätigen Frauen?

Ich wünsche mir, dass man endlich erkennt, dass die Qualität und Leistungsbereitschaft von Arbeitnehmer:innen nicht davon abhängt, ob sie Voll- oder Teilzeit arbeiten oder ob sie Kinder haben oder nicht. Ich habe viele, sehr motivierte und überaus qualifizierte Mütter kennengelernt, wobei deren Potential verschiedentlich nicht erkannt wurde. Dies ist persönlich schlecht für die betroffenen Mütter und ökonomisch schlecht für die Gesellschaft. Gerade in meinem Beruf als Anwältin ist die Arbeitswelt noch sehr konservativ. Dies gilt es endlich aufzubrechen: Weg mit dem Staub, ist mein Motto! Bei unserer team alex gmbh gibt es jedenfalls einen grossen Staubbläser! 🙂

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