Warum brauchen wir öffentliche Anerkennung, Auszeichnungen und Ehrungen?

7. November 2024  ·  Expertisen-News

Natürlich gibt es jetzt die Influencer, die ihren Wert mit Klickzahlen bemessen. Die NZZ berichtet aktuell von jungen Bergsteiger:innen, die ohne Erfahrung auf die höchsten Berge der Welt steigen. Die Klickzahlen sind oftmals ihre finanzielle Lebens-Grundlage.

Doch es gibt seit Jahren die offiziellen Preisträgerinnen und Preisträger von Auszeichnungen für besondere Leistungen. Zwei die sofort ins Gedächtnis kommen sind der Nobelpreis und der Oscar.
Beide könnten nicht unterschiedlicher sein, doch für die Menschen, die es betrifft (Nominierte, Gewinnerinnen und Gewinner) ist es die grösste Wertschätzung für ihre Arbeit.


Selbst wenn Preise mit einem finanziellen Beitrag verbunden sind, ist die Wertschätzung, von anderen Menschen als ehrungswürdig gesehen zu werden, die höchste Anerkennung.

In den letzten Monaten ist mir aufgefallen, dass Jahr für Jahr diverse Auszeichnungen grössere Sichtbarkeit erhalten, weil die digitalen Kanäle natürlich ein viel breiteres Publikum erreichen. Auch der Kreis der Nominierten wird immer grösser und vielfältiger. Auch Auszeichnungen speziell für Frauen erlangen immer grössere Präsenz. Dies hat wiederum zur Folge, dass immer wieder neue Awards entstehen, zum Teil auch in ganz neuen Themenfeldern und Branchen.

Als Jurymitglied von zwei Awards erlebe ich die Herausforderung des Entscheidungsprozesse, wer von den absolut verdienten Nominierten jetzt den Preis erhält.

Da ich selbst auch zweimal Preisträgerin war (2014 und 2023), kann ich genau nachfühlen, welchen Energieschub eine solche Anerkennung geben kann. Bei mir waren es Anerkennungen für ehrenamtliche Arbeit, die gesamthaft in der Schweiz ein Volumen hat, das einen Wirtschaftsfaktor darstellt. Deshalb weiss ich: viele andere Menschen hätten ebenso einen Award verdient.

Durch diese Preise und meine Empfindungen habe ich mich immer wieder gefragt: warum ist in den letzten Jahren die offizielle Anerkennung von Arbeit und Engagement so wichtig geworden?

Vielleicht ist dies der Grund?

  • Wir haben verlernt, den kleinen Dingen Wertschätzung zu geben.
  • Wir haben verlernt bei kleinen Dingen Danke zu sagen

Menschen, die einen Award erhalten, nehmen diesen gefühlt oftmals stellvertretend für alle in diesem Umfeld entgegen.
Ich habe mir deshalb vorgenommen, mehr sofortigen Dank auszusprechen. Denn so viele Awards wie engagierte Menschen um uns herum sind, können wir gar nicht vergeben.

Ihre Petra Rohner

Ihre/Eure Petra Rohner
Geschäftsführerin

femdat.ch – das Frauenkarriereportal

Sponsoren & Partner